Lade uns zu einem Workshop ein

Wir kommen gerne in Deine Schule oder Bildungseinrichtung – für einen halben oder ganzen Projekttag und auch für AGs oder Projektwochen, bei Interesse auch als digitales Format. Wir bieten Workshops für Kinder und Jugendliche ab dem 10. Lebensjahr an. Angebote für Erwachsene findest du hier.

Direkt zum Anfrageformular

Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage können wir leider nicht alle angefragten Workshops zusagen. In diesen Fällen bieten wir die Eintragung auf unserer Anfragenliste an. Wir prüfen jede Anfrage zeitnah und melden uns schnellstmöglich zurück.

Die ZWEITZEUGEN-Workshoptage erfuhren wir als exzellent vorbereitet, gewinnbringend, reibungslos und rundum inklusiv. Die Schüler*innen mit Seh- und Lerneinschränkungen wurden sanft an die anspruchsvolle Thematik herangeführt und konnten konkret in ihrem Lebensbezug tätig werden.

Maren Beckmann, Lehrerin der Martin-Bartels-Schule (LWL-Förderschule Sehen)

Erster Kontakt

Wir kommen gerne zu Dir und planen individuell für jede Klasse und Gruppe. Nutze gern das Kontaktformular, um uns Deine Wünsche mitzuteilen. WIr melden uns dann bei Dir und besprechen alle Details.

Vorbereitung

Was Du mit Deiner Klasse und Gruppe besprechen solltest: Die Teilnehmenden sollten unbedingt wissen, warum wir einen ZWEITZEUGEN-Workshop machen und worüber wir sprechen werden. Dazu gibt es je nach Alter unterschiedliche Materialien. Wenn Du konkrete Anregungen brauchst, helfen wir Dir gerne. Du solltest vorab auf jeden Fall die Eltern über unser Projekt informieren. Gerade in den jüngeren Klassen ist es sinnvoll, die Eltern vorzubereiten, damit die Kinder nicht unerwartet mit Fragen nach Hause kommen, auf die es keine Antwort gibt. Wir führen gern einen Elternabend durch. Im näheren Kontakt kannst Du uns dazu fragen.

Durchführung des Workshops

Endlich ist es soweit. ZWEITZEUGEN kommt an Deine Schule oder Bildungseinrichtung. Wir sind meist etwa 30 Minuten vor Unterrichtsbeginn bei Dir und bereiten den Raum vor. Wie wir den Workshop gestalten, ist dabei abhängig von unseren individuellen Absprachen mit Dir.

Nachbereitung

Im Anschluss an die Workshops haben begleitende Lehrkräfte die Möglichkeit, mit den Teilnehmenden Briefe an die Überlebenden oder deren Angehörige zu schreiben. Zum Einstieg schauen sie sich unser Video ›Briefe für die Zeitzeug*innen‹ an, welches die Reaktionen der Zeitzeug*innen auf den Erhalt der Briefe von Kindern und Jugendlichen zeigt. Das Schreiben bietet den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit der Reflexion. Häufig hilft das Briefeschreiben, Dinge auszudrücken, die sie mündlich nicht formulieren können oder möchten. Wir beobachten oft, dass insbesondere Teilnehmende, die sich mündlich wenig beteiligt haben, sehr lange und bewegende Briefe schreiben. So können wir den Zeitzeug*innen oder ihren Angehörigen  etwas zurückgeben: Viele bewahren die Briefe über Jahre auf – und schöpfen daraus Kraft und Ermutigung.

Als Zweitzeug*in können die Kinder und Jugendlichen nun selbst die Geschichten, die sie gehört haben ihren Freund*innen und ihrer Familie erzählen, aber auch größere Projekte umsetzen. Dabei ist es möglich unsere Wanderausstellung in die eigene Stadt zu holen und als Guides von uns begleitet die Geschichten ihren Nachbar*innen, Freund*innen und Fremden zu erzählen. Denkbar ist für ältere Jugendliche auch die eigenständige Organisation einer Gedenkstättenfahrt oder das Erarbeiten von Videos, Fotos oder weiteren kreativen Arbeiten, die wir gern auf unserer Webseite präsentieren. Für weiterführende Projekte schreiben wir Dir gerne ein Angebot. Den Wegen des Weitertragens sind dabei keine Grenzen gesetzt und wir unterstützen diese mit großem Interesse, denn das ist es, was die Zeitzeug*innen sich wünschen: Junge Menschen, die motiviert gegen das Vergessen kämpfen.

Zweitzeug*in sein ist eine große Aufgabe und eine Verantwortung. Damit kein Schweigen über die Geschichte fällt, ermutigen wir die Kinder und Jugendlichen dazu, nach unserem Workshop weiter zu machen.

Workshopleiter*innen

Unsere Workshopleiter*innen durchlaufen eine mehrstufige Ausbildung, in dessen Rahmen sie u.a. an zwei Schulungswochenenden teilnehmen, bei denen sie sowohl historisch-politisch als auch pädagogisch und methodisch ausgebildet werden. Bei mehreren Hospitationen und anschließenden sogenannten »Teamteachings« erproben die Auszubildenden in Begleitung von erfahrenen Workshopleiter*innen die didaktischen Methoden des Vereins und üben die Erzählung von Überlebensgeschichten der Zeitzeug*innen.

Anerkannter Träger der freien Jugendhilfe

ZWEITZEUGEN e.V. ist laut § 78 SGB VIII anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Wir sind auf dem Gebiet der Jugendhilfe im Sinne des § 1 SGB VIII tätig und verfolgen gemeinnützige Ziele.

Wie läuft so ein Workshop genau ab?

1. Phase:
Sammlung und Ordnung von Vorwissen

Anhand der der ›Postkarten-Methode‹ (mit Zitaten von Zeitzeug*innen des Holocaust) wird das Vorwissen der Teilnehmenden aufgegriffen und sortiert. Die Teilnehmenden sammeln gemeinsam Fragen zu den Themen Nationalsozialismus, Antisemitismus und zur Vielfalt jüdischen Lebens – sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Einige dieser Fragen werden bereits während des Einstiegs beantwortet.

Wichtige, für die Teilnehmenden oft unbekannte Begriffe, werden erläutert und erklärt, so z.B. Begriffe wie Nationalsozialismus, Antisemitismus, verschiedene durch die Nationalsozialist*innen verfolgte Gruppen und/oder auch damals gegründete Institutionen und Organisationen. Gemeinsam werden erste Definitionen mit den Teilnehmenden geklärt.

Fester Bestandteil aller Workshops

In der digitalen Einheit wird für die Vorwissens-/Fragen-Sammlung statt einer Tafel/Flipchart, ein virtuelles Whiteboard verwendet und der Einstieg erfolgt durch die Erstellung einer gemeinsamen Wortwolke mit Hilfe von ›Mentimeter‹

2. Phase:
Kennenlernen der sukzessiven Verfolgung anhand antijüdischer Gesetze

Mit der Methode ›Ein ganz normaler Tag‹, die durch das Anne Frank Zentrum Berlin entwickelt und von uns aufgegriffen und angepasst wurde, lernen die Teilnehmenden beispielhaft einige der in der Zeit von 1933-1945 tausendfach erlassenen antisemitischen und antijüdischen Gesetze kennen. Die Teilnehmenden bekommen einen ersten Einblick in die sukzessive historische Verfolgung von Jüdinnen und Juden. Im Vordergrund steht die Frage: »Wie veränderte sich ein ganz normaler Tag von Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus?« und »Was würden diese Veränderungen für dich bedeuten?«

Fester Bestandteil aller Workshops

3. Phase:
Kennenlernen von Lebensgeschichte eines*einer Zeitzeug*in

Das Erzählen einer (Über)lebensgeschichte eines*einer Zeitzeug*in des Holocaust ist das ›Herzstück‹ eines jeden ZWEITZEUGEN-Bildungsprojektes. Der*die Workshopleiter*in erzählt einfühlsam vom Leben des*der Zeitzeug*in und bezieht dabei Audiozitate der Originalstimmen, Fotos und Illustrationen ein. Die erzählte Lebensgeschichte wird in Beziehung zu den eingangs gesammelten Fragen und historischen Hintergrundinformationen gebracht. Um eine vertiefte Auseinandersetzung zu ermöglichen, nutzen wir beispielsweise die sogenannte ›Fußspuren-Methode‹. Dabei setzen sich die Teilnehmenden mit einzelnen Lebensstationen der Zeitzeug*innen auseinander und reflektieren ihre Eindrücke sowie das neu Erlernte. Sie werden in dieser Phase berührt, ihre Empathie gestärkt und sie bekommen Ideen, um selbst die Lebensgeschichten weitererzählen zu können. Sie werden zu ›Zweitzeug*innen‹. Jüngere Teilnehmer*innengruppen erhalten symbolisch einen eigenen Zweitzeug*innen-Ausweis.

Fester Bestandteil aller Workshops

4. Phase:
Methode ›Kontinuitäten von Antisemitismus‹

Diese Methode wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Niedersachsen e.V. erarbeitet und 2020 publiziert. ZWEITZEUGEN e.V. hat sie mit vielen Beispielen für die eigenen Workshop-Formate adaptiert und angepasst. Die Methode verdeutlicht anhand von Beispielen aus verschiedenen Epochen, dass Antisemitismus kein einzelnes Phänomen der NS-Ideologie war, sondern sich eine traurige Kontinuität von Antisemitismus offenbart. Die Jugendlichen erlernen Formen, Motive und Funktionen von Antisemitismus und üben die Dekonstruktion antisemitischer Erzählungen und Ideologien. Außerdem reflektieren sie eigene Vorstellungen und Handlungsoptionen gegen Antisemitismus. Die Methode wird ab der Jahrgangsstufe 7 eingesetzt – in Projekttagen und ZWEITZEUGEN-AGs.

Fester Bestandteil aller Workshops

ab 6-stündigem Projekttag

5. Phase:
Transfer ins Heute anhand verschiedener didaktischer Methoden

Der ›Transfer ins Heute‹ bildet den inhaltlichen Abschluss jedes ZWEITZEUGEN-Projektes. Ziel ist es, mit den Kindern und Jugendlichen darüber in Austausch zu kommen: Warum sprechen wir heute – rund 80 Jahre nach der Zeit des Nationalsozialismus – noch immer über diese Geschichten? Und warum sollten sie auch heute Raum in unserem Alltag einnehmen? Der Transfer in die Gegenwart zeigt: Krieg, Verfolgung, Antisemitismus und Diskriminierung existieren weiterhin – weltweit sind Menschen verschiedener Gruppen Anfeindungen, Ausgrenzung und Gewalt ausgesetzt. Ein weiteres Ziel der Abschlussphase ist die Erkenntnis, dass wir alle dazu beitragen können, dass Antisemitismus und Diskriminierung in unserer Gesellschaft und unserer Welt keinen Platz mehr haben – etwa durch politische Teilhabe, zivilgesellschaftliches Engagement oder Zivilcourage im Alltag.

Fester Bestandteil aller Workshops

Zusatz in mehrtägigen Workshop-Formaten (z. B. ZWEITZEUGEN-AGs):
Selbstständige Arbeit mit (didaktischen) Interview-Magazinen und/oder Digital Storytellings

In mehrtägigen Projekten arbeiten die Kinder und Jugendlichen selbstständig mit didaktisch aufbereiteten Interview-Magazinen oder digitalen Storytelling-Formaten. Sie erarbeiten dabei die (Über)Lebensgeschichten der Zeitzeug*innen und präsentieren diese anschließend in der Gruppe – als Zweitzeug*innen.

Unsere didaktischen Interview-Magazine sind individuell für jede*n Zeitzeug*in erstellt und ermöglichen ein vertieftes Kennenlernen weiterer (Über)Lebensgeschichten. Sie enthalten gekürzte, kommentierte Interviewauszüge, ergänzende Informationen, Bilder und Illustrationen. Dadurch können sich die Teilnehmenden eigenständig mit der Geschichte auseinandersetzen. Ebenso wie die digitalen Storytellings regen die Magazine zur Reflexion an:Was hat die Geschichte bei mir ausgelöst? Was nehme ich daraus mit? Was möchte ich damit tun? Diese Fragen fließen in Präsentationen oder Weitererzählungen der Teilnehmenden ein.

Die Kinder und Jugendlichen geben die erarbeiteten Geschichten in Kurzpräsentationen in der Gruppe weiter. Wir setzen beide Formate in der Regel ab Jahrgangsstufe 7 ein, bei Jugendlichen ab etwa 13-14 Jahren sowie bei fortgeschrittenen Leser*innen, da sie eine gute Lesefähigkeit erfordern.

Ein Workshop an der Grundschule

In dieser Spezialfolge unseres Podcasts nehmen wir euch mit in einen ZWEITZEUGEN-Workshop und geben euch einen Einblick in unsere Bildungsarbeit. Unsere Bildungsprojekte führen wir ab der vierten Klassenstufe und an vielen verschiedenen Schulformen durch. Damit ihr einen Eindruck davon bekommt, wie unsere Workshops ablaufen und wie wir Kinder und Jugendliche zu Zweitzeug*innen machen, haben wir unsere Workshopleiterinnen Ksenia und Julie in einem Bildungsprojekt mit Kölner Grundschüler*innen mit dem Mikro begleitet.

Wir bedanken uns bei der GAG Immobilien AG, die uns bei der Realisierung dieser Folge unterstützt hat.

Newsletter für Lehrkräfte und alle weiteren Multiplikator*innen der Bildungsarbeit

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Deine Ansprechpartnerin

Ksenia Eroshina

Bereichsleitung Schulische Bildungsarbeit.

Schreibe gerne per Mail an k.eroshina@zweitzeugen.de
Telefon: 0160 56 11 719

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Anfrageformular für unsere Workshops

Angaben zur Bildungseinrichtung
Terminierung
Ab welchem Datum sollte das (Schul-)Projekt idealerweise stattfinden?
An welchen zeitlichen Umfang hast Du gedacht? Ein (Schul-)Projekt umfasst im Minimum mindestens 3 Schulstunden. Wir empfehlen ein (Schul-)Projekt von 6 Schulstunden. Mit diesem Zeitumfang haben wir bisher die besten Erfahrungen gemacht. Möglich sind auch Projekte über mehrere Tage hinweg, dies kann individuell besprochen und geplant werden.
Informationen zur Gruppe

Wir haben Materialien und Methoden für verschiedene Förderschwerpunkte entwickelt. Sprich uns gerne darauf an.

Wir arbeiten ab Jahrgang 4 mit allen Altersstufen und in jeder Schulform. Da wir uns als Ergänzung zum Regelunterricht verstehen, können wir uns auf unterschiedlichste Niveau- und Vorwissensstufen vorbereiten. Um qualitativ hochwertig und auf die Gruppe angepasst arbeiten zu können, benötigen wir aber eine Einschätzung der Lehrkraft bezüglich Vorwissen und Rahmen.
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