Lade uns zu einem Workshop ein

Wir kommen gerne in Deine Schule oder Bildungseinrichtung – für einen halben oder ganzen Projekttag und auch für AGs oder Projektwochen, bei Interesse auch als digitales Format.

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Die ZWEITZEUGEN-Workshoptage erfuhren wir als exzellent vorbereitet, gewinnbringend, reibungslos und rundum inklusiv. Die Schüler*innen mit Seh- und Lerneinschränkungen wurden sanft an die anspruchsvolle Thematik herangeführt und konnten konkret in ihrem Lebensbezug tätig werden.

Maren Beckmann, Lehrerin der Martin-Bartels-Schule (LWL-Förderschule Sehen)

Erster Kontakt

Wir kommen gerne zu Dir und planen individuell für jede Klasse und Gruppe. Nutze gern das Kontaktformular, um uns Deine Wünsche mitzuteilen. WIr melden uns dann bei Dir und besprechen alle Details.

Vorbereitung

Was Du mit Deiner Klasse und Gruppe besprechen solltest: Die Teilnehmenden sollten unbedingt wissen, warum wir einen ZWEITZEUGEN-Workshop machen und worüber wir sprechen werden. Dazu gibt es je nach Alter unterschiedliche Materialien. Wenn Du konkrete Anregungen brauchst, helfen wir Dir gerne. Du solltest vorab auf jeden Fall die Eltern über unser Projekt informieren. Gerade in den jüngeren Klassen ist es sinnvoll, die Eltern vorzubereiten, damit die Kinder nicht unerwartet mit Fragen nach Hause kommen, auf die es keine Antwort gibt. Wir führen gern einen Elternabend durch. Im näheren Kontakt kannst Du uns dazu fragen.

Durchführung des Workshops

Endlich ist es soweit. ZWEITZEUGEN kommt an Deine Schule oder Bildungseinrichtung. Wir sind meist etwa 30 Minuten vor Unterrichtsbeginn bei Dir und bereiten den Raum vor. Wie wir den Workshop gestalten, ist dabei abhängig von unseren individuellen Absprachen mit Dir.

Nachbereitung

Als Zweitzeug*in können die Kinder und Jugendlichen nun selbst die Geschichten, die sie gehört haben ihren Freund*innen und ihrer Familie erzählen, aber auch größere Projekte umsetzen. Dabei ist es möglich unsere Wanderausstellung in die eigene Stadt zu holen und als Guides von uns begleitet die Geschichten ihren Nachbar*innen, Freund*innen und Fremden zu erzählen. Denkbar ist für ältere Jugendliche auch die eigenständige Organisation einer Gedenkstättenfahrt oder das Erarbeiten von Videos, Fotos oder weiteren kreativen Arbeiten, die wir gern auf unserer Webseite präsentieren. Für weiterführende Projekte schreiben wir Dir gerne ein Angebot. Den Wegen des Weitertragens sind dabei keine Grenzen gesetzt und wir unterstützen diese mit großem Interesse, denn das ist es, was die Zeitzeug*innen sich wünschen: Junge Menschen, die motiviert gegen das Vergessen kämpfen.

Zweitzeug*in sein ist eine große Aufgabe und eine Verantwortung. Damit kein Schweigen über die Geschichte fällt, ermutigen wir die Kinder und Jugendlichen dazu, nach unserem Workshop weiter zu machen.

Workshopleiter*innen

Unsere Workshopleiter*innen durchlaufen eine mehrstufige Ausbildung, in dessen Rahmen sie u.a. an zwei Schulungswochenenden teilnehmen, bei denen sie sowohl historisch-politisch als auch pädagogisch und methodisch ausgebildet werden. Bei mehreren Hospitationen und anschließenden sogenannten »Teamteachings« erproben die Auszubildenden in Begleitung von erfahrenen Workshopleiter*innen die didaktischen Methoden des Vereins und üben die Erzählung von Überlebensgeschichten der Zeitzeug*innen.

Anerkannter Träger der freien Jugendhilfe

ZWEITZEUGEN e.V. ist laut § 78 SGB VIII anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Wir sind auf dem Gebiet der Jugendhilfe im Sinne des § 1 SGB VIII tätig und verfolgen gemeinnützige Ziele.

Wie läuft so ein Workshop genau ab?

1. Phase:
Sammlung und Ordnung von Vorwissen

Anhand der sogenannten »Board-Race-Methode«, der »Postkarten-Methode« (mit Zitaten von Zeitzeug*innen des Holocaust) oder einem gemeinsames Brainstorming wird das Vorwissen der Teilnehmenden aufgegriffen und sortiert. Zudem werden offene Fragen zur Thematik gesammelt und zum Teil bereits beantwortet. Wichtige, oft für die Teilnehmenden noch unbekannte Begriffe, werden erläutert und erklärt, so z.B. Begriffe »Nationalsozialismus«, »Antisemitismus«, verschiedene durch die Nationalsozialist*innen verfolgten Gruppen und/ oder auch damals gegründete Institutionen und Organisationen. Gemeinsam werden Definitionen mit den Teilnehmenden erarbeitet.

2. Phase:
Kennenlernen der sukzessiven Verfolgung anhand antijüdischer Gesetze

Anhand der Methode »Ein ganz normaler Tag«, eine Methode, die durch das Anne Frank Zentrum Berlin entwickelt und von uns aufgegriffen und weiterentwickelt wurde, werden einige der in der Zeit von 1933–1945 tausendfach erlassenen antijüdischen Gesetze vorgestellt. Die Teilnehmenden bekommen einen ersten Einblick in die sukzessive historische Verfolgung von Jüdinnen und Juden. Im Vordergrund der Methode steht die Frage: »Wie veränderte sich ein ganz normaler Tag von Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus?« und »Was würden diese Veränderungen für Dich bedeuten?«

3. Phase:
Kennenlernen von Lebensgeschichte eines/einer Zeitzeug*in

Das Erzählen einer (Über)Lebensgeschichte einer*eines Zeitzeug*in des Holocausts ist das »Herzstück« eines jeden ZWEITZEUGEN-Bildungsprojektes. Der*die Workshopleiter*in erzählt einfühlsam von der eigenen bzw. Vereins-Begegnung mit dem*der Zeitzeug*in und bezieht bei dieser Erzählung bewegende originale Interviewausschnitte (z.B. in Form von Audiozitaten), Fotos und Illustrationen ein. Die erzählte Lebensgeschichte wird in Beziehung zu den eingangs gesammelten Fragen und historischen Hintergrundinformationen gebracht. Bspw. mithilfe der sogenannten »Fußspuren-Methode« setzen sich die Teilnehmenden vertieft mit einzelnen Stationen im Leben der Zeitzeug*innen auseinander und reflektieren ihre Eindrücke und das neu Erlernte. Sie werden in dieser Phase berührt, ihre Empathie gestärkt und sie lernen Methoden kennen, um selbst die Lebensgeschichten weitererzählen zu können. Sie werden zu »Zweitzeug*innen« und insbesondere jüngere Teilnehmergruppen erhalten symbolisch einen eigenen Zweitzeug*innen-Ausweis.

4. Phase:
Briefe schreiben an die Überlebenden und ihre Familien

Im Anschluss an die Erzählung durch eine*n Zweitzeug*in haben die Teilnehmenden eines jeden Workshops die Möglichkeit, Briefe an die Überlebenden oder deren Angehörige zu schreiben. Zum Einstieg schauen sie sich unser Video »Briefe für die Zeitzeug*innen« an, welches die Reaktionen der Zeitzeug*innen auf den Erhalt von Briefen von Kindern und Jugendlichen aus Deutschland zeigt. Das Schreiben bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit der Reflexion. Sie können die Geschichten, die sie gehört oder in den didaktischen Magazinen selber gelesen haben, Revue passieren lassen, darauf reagieren und ihre Gedanken sortieren. Häufig hilft das Briefeschreiben den Kinder und Jugendlichen, Dinge auszudrücken, die sie nicht aussprechen können oder möchten. Wir beobachten oft, dass insbesondere Teilnehmende die sich im Workshop mündlich wenig beteiligt haben, an dieser Stelle sehr lange und bewegende Briefe schreiben. Den Zeitzeug*innen können wir damit etwas zurückgeben, sie (bzw. ihre Angehörigen) bewahren die Briefe lange auf und ziehen daraus viel Kraft.

5. Phase:
Übertrag ins Heute anhand verschiedener didaktischer Methoden

Der »Transfer ins Heute« bildet den inhaltlichen Abschluss eines jeden ZWEITZEUGEN-Bildungsprojektes. Unser Ziel ist es, mit den Kindern und Jugendlichen darüber in Austausch zu kommen, warum wir heute, etwa 80 Jahre nach der Zeit des Nationalsozialismus, darüber sprechen und den (Über)Lebensgeschichten in unserem Leben und Alltag heute bewusst viel Raum einräumen. Der Transfer ins Heute zeigt auf, dass es noch heute Krieg, Verfolgung, Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus etc. gibt und dass weltweit verschiedene Gruppen Anfeindungen, Ausgrenzung und Verfolgung ausgesetzt sind. Ein weiteres Ziel ist die Erkenntnis, dass wir im Heute aktiv daran mitwirken können, dass diese Ausgrenzungen in unserer Gesellschaft und unserer Welt keinen Platz mehr haben (z.B. durch politische Wahlen, durch zivilgesellschaftliches Engagement, durch Zivilcourage im Alltag und vieles mehr). 

Bei langen Ausbildungseinheiten beziehen wir je nach Teilnehmergruppe verschiedene Methoden ein. So z.B. die »Vier-Ecken- Abstimmung«, die »Darf-Man-Das-Methode« oder ein gemeinsames Brainstorming. Sie bieten die Möglichkeit, verschiedene Handlungsoptionen gegen Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Heute zu diskutieren.

 

Zusatz in langer Ausbildungseinheit:
Selbstständige Arbeit mit didaktischen Interview-Magazinen

Vertiefte Auseinandersetzung mit einer/mehreren Lebensgeschichte/n. Kinder und Jugendliche erarbeiten selbstständig ein oder mehrere didaktische Interview-Magazine und präsentieren/erzählen sich gegenseitig die (Über)Lebensgeschichten der Zeitzeug*innen als Zweitzeug*innen.

Unsere didaktischen Interview-Magazine sind für jede*n Zeitzeug*in individuell erstellte Magazine, die das Kennenlernen der jeweiligen (Über)lebensgeschichte innerhalb eines Projekttages ermöglichen. Sie beinhalten das gekürzte und kommentierte Interview der*des jeweiligen Zeitzeug*in, viele Zusatzinformationen, Bilder und Illustrationen, sowie kleine didaktische Aufgaben, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, sich eigenständig mit einer (Über)lebensgeschichte zu beschäftigen. Sie halten fest, welche Auswirkungen die (Über)lebensgeschichte auf sie hat, was sie daran bewegt und was sie damit in Zukunft machen möchten. Die Kinder und Jugendlichen geben die erarbeiteten Geschichten in Kurzpräsentationen in der Gruppe weiter. Wir benutzen die didaktischen Interview-Magazine in der Regel ab der Jahrgangsstufe 7 bzw. bei Kindern und Jugendlichen ab ca. 13–14 Jahren sowie bei fortgeschrittenen Leser*innen, da sie eine gute Lesefähigkeit voraussetzen.

Ein Workshop an der Grundschule

In dieser Spezialfolge unseres Podcasts nehmen wir euch mit in einen ZWEITZEUGEN-Workshop und geben euch einen Einblick in unsere Bildungsarbeit. Unsere Bildungsprojekte führen wir ab der vierten Klassenstufe und an vielen verschiedenen Schulformen durch. Damit ihr einen Eindruck davon bekommt, wie unsere Workshops ablaufen und wie wir Kinder und Jugendliche zu Zweitzeug*innen machen, haben wir unsere Workshopleiterinnen Ksenia und Julie in einem Bildungsprojekt mit Kölner Grundschüler*innen mit dem Mikro begleitet.

Wir bedanken uns bei der GAG Immobilien AG, die uns bei der Realisierung dieser Folge unterstützt hat.

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Ksenia Eroshina

Bereichsleitung Schulische Bildungsarbeit.

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Telefon: 0160 56 11 719

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An welchen zeitlichen Umfang hast Du gedacht? Ein (Schul-)Projekt umfasst im Minimum mindestens 3 Schulstunden. Wir empfehlen ein (Schul-)Projekt von 6 Schulstunden. Mit diesem Zeitumfang haben wir bisher die besten Erfahrungen gemacht. Möglich sind auch Projekte über mehrere Tage hinweg, dies kann individuell besprochen und geplant werden.
Informationen zur Gruppe
Wir arbeiten ab Jahrgang 4 mit allen Altersstufen und in jeder Schulform. Da wir uns als Ergänzung zum Regelunterricht verstehen, können wir uns auf unterschiedlichste Niveau- und Vorwissensstufen vorbereiten. Um qualitativ hochwertig und auf die Gruppe angepasst arbeiten zu können, benötigen wir aber eine Einschätzung der Lehrkraft bezüglich Vorwissen und Rahmen.
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