NS-Zeitzeugnisse in Kunst und Theater
Schüler*innen des Corvey-Gymnasiums in Hamburg erinnern
Kunst
Vernissage der Zeitzeugen-Portraits
Der Wahlpflicht-Kunstkurs aus Jahrgang 8 des Gymnasiums Corveystraße in Hamburg hat es sich im Schuljahr 2023/24 unter der Leitung von Matthias Tedjasukmana zur Aufgabe gemacht, die Portraits der Zeitzeugen Rolf Abrahamson, Grete Hamburger, Siegmund Pluznik und Leon Weintraub in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Inspiriert von der Technik des Underpaintings, das die Schüler*innen bereits von Künstlern der Gruppe ›Blauer Reiter‹ wie Wassily Kandinsky und Franz Marc kannten, tauchten die Jugendlichen die Porträts in einzigartige Farbkompositionen. Die Methode ermöglichte es ihnen, die Emotionen, die sie mit den Lebensgeschichten der Zeitzeugen verbanden, abstrahiert und wirkungsvoll darzustellen.
Erstmals ausgestellt wurden die 50x50cm großen Gemälde aus Aquarell/Acryl am 28.05.2024 am Gymnasium Corveystraße unter dem Motto »Wider das Vergessen. Eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem ZWEITZEUGEN-Projekt«. Heute schmücken die Portraits den Schulflur und tragen die Geschichten der Zeitzeugen bunt und ausdrucksstark an die Schulgemeinschaft weiter. Beteiligte Schüler*innen waren Erik Arthur Syren, Henri Maximilian Meinrenken, Noah Sanjay Thies, Nelly Josefine Knye, Melina Sophie Koch, Marlene Stahr, Leonie Ina Anna Jablokoff, Leo Nuri Purtul, Julius Leonard Krüschner, Emilia Beyer, Bengt Kalle Voigt und Alexander Leonhard Renisch.
Theater
Szenencollage zu den antijüdischen Gesetzen
Dem Wahlpflicht-Theaterkurs aus Jahrgang 8 des Gymnasiums Corveystraße in Hamburg war es im Schuljahr 2023/24 besonders wichtig, die antijüdischen Gesetze künstlerisch aufzuarbeiten, die die Schüler*innen bereits aus der ZWEITZEUGEN-Methode »Ein ganz normaler Tag« kannten.
Mithilfe einer Szenencollage aus kurzen Spielszenen und chorischen Parts kamen die Erlasse, Maßnahmen und Vorgaben besonders gut zum Tragen. Jedem vorgetragenen Gesetz folgte eine Szene, die die Einschränkungen der als Jüdinnen und Juden Verfolgten anhand einer Figur aufzeigte. Da war z.B. eine junge engagierte Ärztin, die ihren Beruf von einem Tag auf den nächsten aufgeben musste. Oder Verlobte, die sich plötzlich nicht mehr trauen durften, da die Großmutter des Bräutigams Jüdin war. Durch die Einzelschicksale wurden die Gesetzestexte zum Leben erweckt und das grauenvolle Ausmaß der Diskriminierungen gezeigt.
Dargeboten wurden die Szenen u.a. von Moritz Leonard Briem, Anton Henry Brix, Konrad Friedrich Krafft von Dellmensingen, Merle Louisa Marheineke, Mai Jana Isabel Middelberg, Emilia Ronefeld, Oscar Maximilian Schwern, Younis Elia Zehrfeld und Malo Henri Zimmermann.
Unter der Leitung von Claudia Frischmuth wurde die Szenencollage am 28.05.2024 unter dem Motto »Wider das Vergessen. Eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem ZWEITZEUGEN-Projekt« uraufgeführt.