Peer-to-Peer-Projekt mit dem Quäker Nachbarschaftsheim Köln
Junge Menschen gestalten Erinnerungskultur
In der Woche vom 03.07.2023 bis 07.07.2023 wurden 25 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 14 Jahren zu Zweitzeug*innen. Sie haben ihre Form des Erinnerns kreativ im Rahmen einer Ausstellung gestaltet. Dafür durchliefen sie einen Workshop mit ZWEITZEUGEN e.V., lernten die (Über)Lebensgeschichten verschiedener Zeitzeug*innen kennen und erarbeiteten, wie sie als Guides anderen jungen Besucher*innen die Ausstellung präsentieren können.
Die eigene Mitgestaltung der Teilnehmenden stand im Fokus dieses einwöchigen Projekts. Die Jugendlichen bekamen Raum, die eigene Kreativität wirken zu lassen und wurden ermutigt, sich gestalterisch mit dem Thema Holocaust auseinanderzusetzen.
Eine (Über)Lebensgeschichte stand im Mittelpunkt der Projektwoche: Die Geschichte von Chava Wolf, die den Teilnehmenden durch die Workshopleiterin mittels Erzählungen von der Begegnung, originalen Interviewausschnitten und Illustrationen nähergebracht wurde.
Durch das Erstellen eigener Bilder reflektierten die Kinder und Jugendlichen ihre Gefühle in künstlerischer Form. Dies geschah in Zusammenarbeit mit unserer Workshopleiterin und der Künstlerin Hanna Moritz vor Ort.
Darüber hinaus bekamen die Teilnehmenden ein Sprech- und Präsentationstraining, das durch die Schauspielerin Lisa Seidel geleitet wurde. Dabei lernten die Teilnehmenden, ihren ganzen Körper einzusetzen, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ausdrucksstark vor einer Gruppe sprechen zu können um anschließend in einem professionellen Podcaststudio die Geschichte von Chava aufzunehmen und ihre eigenen Gedanken beizutragen.
Highlight des Projekts war die Abschlussveranstaltung, die von den Jugendlichen mitgestaltet und unter Begleitung durch die Projektmitarbeitenden von ZWEITZEUGEN e.V. durchgeführt wurde und die – inklusive Vorbereitung – die letzten beiden Tage des Ferienprojekts einnahm. Hiernach haben die Teilnehmenden und Betreuenden die Woche durch einen Grillabend ausklingen lassen.
Das Projekt war ein voller Erfolg: Die Jugendlichen haben ihre eigene Form des Erinnerns kreativ im Rahmen einer Ausstellung gestaltet und sich inhaltlich und emotional mit dem Thema Holocaust und der NS-Zeit auseinandergesetzt. Insgesamt war es ein Projekt, in dem sie die Geschichte von Chava Wolf kennenlernten und hörten, aber auch sich selbst gehört fühlten, indem sie ihren ganz eigenen Beitrag im Prozess des Erinnerns leisten durften.
Vielen vielen Dank an das Quäker Nachbarschaftsheim in Köln für die großartige Zusammenarbeit und die vielen guten Ideen zum Projektkonzept!
Außerdem bedanken wir uns herzlich beim PJW NRW und bei der Sparkasse Köln Bonn für die Unterstützung dieses Projekts.
WDR-Beitrag zum Projekt
Gegen viele Widerstände:
Erinnerung an den Nationalsozialismus
Fotos
Hannah Moritz
https://www.hannah-moritz-fotografie.de