Gedenkfeier für Margot Friedländer

Am 9. Juli durften wir an der Gedenkfeier für Margot Friedländer in Berlin teilnehmen – gemeinsam mit zahlreichen Wegbegleiter*innen und Menschen, die ihr auf vielfältige Weise verbunden waren. Es war ein bewegender Abschied: voller Dankbarkeit, Erinnerungen und mit einem klaren Blick nach vorn.

Margot Friedländers Leben und ihr unermüdliches Engagement gegen das Vergessen haben uns tief bewegt – und bis heute inspiriert: zum Erinnern, zum Handeln und, ganz in ihren Worten, dazu, Mensch zu sein. Für uns als Verein war die Begegnung mit Margot mehr als eine Ehre – sie wurde zu einer prägenden Wegmarke und zum Beginn einer bedeutsamen Verbindung. Margot Friedländer hat unsere Arbeit nicht nur begleitet, sondern aktiv mitgestaltet – mit ihrem Mut, ihren klugen Gedanken, ihrer Unterstützung und ihrem festen Glauben an die Kraft der Zweitzeug*innenschaft.

In seiner Rede erinnerte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eindrücklich an Margots Wunsch, ihre Geschichte weiterzugeben – und damit Menschen zu Zweitzeug*innen zu machen. Gerade jetzt, da immer weniger Zeitzeug*innen selbst berichten können, wird ihr Auftrag umso dringlicher. Dass er in diesem Zusammenhang auch unsere Arbeit als Beispiel nannte, war für uns ein besonders bewegender Moment – und eine starke Bestärkung, diesen Weg entschlossen weiterzugehen.

»Aber ich bin sicher, dass der Gedanke von Margot Friedländer, uns ihre Lebensgeschichte weiterzugeben, uns damit zu etwas wie Zweitzeugen machen wollte, dass dies ein Anker für die Zukunft ist – ein Beitrag für eine notwendig neue Form der Erinnerung und der Erinnerungskultur. Aus diesem Gedanken heraus hat sie auch die Margot Friedländer Stiftung gegründet. Und als erstes wurde der Verein ZWEITZEUGEN mit dem Margot Friedländer Preis ausgezeichnet.«

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Bei der Gedenkfeier für Margot Friedländer am 09. Juli in Berlin
Bundespräsident Steinmeier bei der Gedenkfeier am 09. Juli in Berlin
Bei der Gedenkfeier für Margot Friedländer am 09. Juli in Berlin
Bei der Gedenkfeier für Margot Friedländer am 09. Juli in Berlin

Unser tiefster Dank gilt Margot Friedländer für ihr Vertrauen, ihr unermüdliches Wirken und ihr starkes Engagement. Sie hat uns eindrücklich vor Augen geführt, wie wichtig das Erinnern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist – und wie sehr es an uns liegt, diese Verantwortung zu übernehmen. Ebenso danken wir der Margot Friedländer Stiftung herzlich für die Einladung zur Gedenkfeier und dafür, dass sie Margots Vermächtnis mit so viel Klarheit, Haltung und Weitsicht bewahrt und in die Zukunft trägt.

Erinnern ist eine Aufgabe, die wir gemeinsam tragen müssen – in Schule, Familie und Gesellschaft. Die Frage bleibt: Was können wir heute tun, um Margots Vermächtnis lebendig zu halten? Lasst uns aktiv werden, damit das Erinnern nicht endet, sondern weitergetragen wird – als Mahnung und als Verpflichtung für die Zukunft.

Mit dem WDR5 hat unsere Geschäftsführerin Ruth-Anne Damm im Rahmen der Gedenkfeier über die eindrucksvolle Begegnung mit Margot Friedländer gesprochen – und darüber, wie Margots Wirken die Erinnerungsarbeit bis heute prägt.

Zum Nachhören