
Heinrich Czerkus-Themenwoche im BVB-Lernzentrum
Zum Einstieg erhielten die Teilnehmenden einen Überblick über die Zeit des Nationalsozialismus und über Formen des Widerstands. Im Mittelpunkt stand die Lebensgeschichte von Heinrich Czerkus, die die Jugendlichen intensiv kennenlernten. Im Anschluss wurden sie selbst aktiv: Sie gestalteten Plakate, Infoflyer, ein Quiz und weitere kreative Beiträge, die sich mit dem Thema Widerstand und dem Erinnern auseinandersetzen.
Heinrich Czerkus, geboren im Jahr 1894 und wohnhaft am Borsigplatz, war gelernter Schlosser, Mitglied der KPD und Platzwart beim BVB. Er blieb bis 1937 Platzwart, als der Verein vom Platz ›Weiße Wiese‹ ins Stadion ›Rote Erde‹ umzog. Czerkus beteiligte sich am Widerstand, indem er kommunistische Schriften gegen das NS-Regime verbreitete – teilweise mithilfe einer Maschine des BVB. 1945 wurde er mit einer Vielzahl weiterer Menschen aus dem Widerstand, Zwangsarbeiter*innen und Deserteuren von der Gestapo verhaftet. Zwischen dem 7. März und dem 2. April 1945 ermordete die Gestapo im Rahmen der sogenannten ›Karfreitagsmorde‹ rund 300 Menschen – darunter auch Heinrich Czerkus. In diesem Jahr jährt sich sein Tod zum 80. Mal.
Die enge Verbindung von Heinrich Czerkus zum BVB lebt bis heute weiter. Jedes Jahr am Karfreitag findet der Heinrich-Czerkus-Gedächtnislauf statt, organisiert von den Naturfreunden Kreuzviertel, dem Heinrich Czerkus Fanclub und dem Fan-Projekt Dortmund. In diesem Jahr fiel die Veranstaltung auf den 18. April. Wir waren mit einem Stand vor Ort und präsentierten die Ergebnisse aus den Workshops. So konnten sich die Teilnehmenden im Rahmen des Gedächtnislaufs aus der Perspektive der Jugendlichen mit Heinrich Czerkus’ Biografie, ihrer Sicht auf Widerstand und ihren Wünschen für die Zukunft auseinandersetzen.