Zweitzeug*innen im Fußball bei den Fußballkulturtagen 2024

Das Projekt "Zweitzeug*innen im Fußball" konnte bei den Fußballkulturtagen 2024, organisiert von der LAG Fanprojekte NRW, gleich drei Veranstaltungen mitgestalten. 


Auftakt war am 8.10 eine Podiumsdiskussion im Ladenlokal "Zanke" in Bochum. Gemeinsam mit David Berchem von MeDiF NRW und Leon Bohe hat Christina Tacken auf dem Podium zu “Empowerment, Allyship & Safer Spaces” vor rund 16 Teilnehmenden diskutiert. Die drei haben eingangs Impulsvorträge gehalten, welche die verschiedenen Perspektiven deutlich gemacht haben: Aus Wissenschaft und Praxis, im Amateur- und Profifußball, auf dem Feld und in der Kurve. Sie haben kritisch beleuchtet, welche Veränderungsimpulse möglich und nötig sind und welche Maßnahmen wirken, um Fußball für alle zugänglich und zu einem tollen Erlebnis zu machen. Denn Fußball ist für alle da!

Direkt am nächsten Tag, den 9.10.2024 fand eine Abendveranstaltung im BVB Lernzentrum in Kooperation mit dem Fanprojekt Dortmund statt: Mehr als nur ein Spiel - Fußball im NS. Die Teilnehmenden erhielten zunächst eine ca. 60-minütige Führung durch eine Bannerausstellung, die aus gleich zwei einzelnen Ausstellungen fusioniert wurde: “Anpassung, Ausgrenzung, Instrumentalisierung - Fußball in der NS-Zeit” (Kreismuseum Wewelsburg) und ein Teil der Bannerausstellung “Werde ZWEITZEUG*IN” wurden zusammengedacht und ergänzten sich durch die verschiedenen Themen- und Lebenswelten. So erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die Fußballgeschichte am Beispiel verschiedener Vereine, und darüber hinaus eine Vertiefung zu Themen wie Zusammenhalt und Identität, konkret am Beispiel von der Lebensgeschichte Wolfgang Lauingers.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aus der Fanszene, der CSR-Abteilung des BVB, Mitarbeitende von ZWEITZEUGEN, vom Lernort sowie Fanprojekt und der Autor der Ausstellung der Wewelsburg, gemeinsam über “Erinnerungsarbeit im Fußball”. Wie kann diese Erinnerungsarbeit aussehen, was ist der Antrieb, in diesem Feld tätig zu sein und was sind Herausforderungen, Hürden und Widerstände in der Erinnerungsarbeit im Fußball?

Am 16.10.2024 fand ein drittes, eigens für die Fußballkulturtage konzipiertes Format statt, zur Geschichte des Widerstands (in Duisburg). Im Presseraum des MSV Duisburg wurde vor etwa 20 Gästen die Geschichte von Djordje Alpar präsentiert, der während des Zweiten Weltkriegs widerstand leistete und sich u.a. den Partisanen anschloss. So wurde der Einstieg in den Abend und damit auch der erste Teil der VA mit einer (Über)Lebensgeschichte aus den 38 Interviews von ZWEITZEUGEN e.V. gefüllt.
Im zweiten Teil des Abends wurden weitere Widerstands-Geschichten mit direktem Bezug zu Duisburg erzählt, der oftmals nicht bewaffnet war, sondern darin Bestand politische Strukturen und Organisationen aufrecht zu erhalten, aufklärende Flugblätter zu produzieren und auf internationalen Schiffahrtswegen bis zu den Menschen zu verteilen. Die Teilnehmenden diskutierten, wann Widerstand anfängt, wie er möglich ist und welche Folgen er haben kann.