Partizipatives Ausstellungsprojekt gestartet

Mit dem Evaluationsworkshop am 14. August fand der Projektauftakt statt, in dessen Folge Jugendliche partizipativ (Über)Lebensgeschichten kennenlernen und selbst aufbereiten werden.

Im Rahmen des Projekt »Junge Expert*innen gestalten ZWEITZEUGEN-Erinnerungskultur und Vermittlung von zielgruppengerechter Holocaust-Education«, gefördert durch Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit, führen wir in mehreren Phasen partizipative Bildungsarbeit mit Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen und insbesondere Dorsten durch.

In Evaluationsworkshops, die derzeit mit fünf Gruppen stattfinden, prüfen wir die Inhalte und Formate unserer Ausstellung. Grundlage dafür sind portable Roll-Up-Banner, die die (Über)Lebensgeschichten von Henny Brenner, Leon Weintraub und Wolfgang Lauinger skizzieren. Begleitet werden die Biografien der Holocaust-Überlebenden von thematischen Schwerpunkten, die Kontinuität von Antisemitimus und Identitätsfacetten in den Fokus nehmen. Dabei wird ein Transfer in die Alltagsgegenwart und ein Bezug zum eigenen Leben und Handeln der Kinder und Jugendlichen geschaffen.

Im Rahmen der Evaluationsworkshops lernen die Kinder und Jugendlichen je zwei (Über)Lebensgeschichten kennen, indem sie sich mithilfe unserer Podcastfolgen und der Banner selbstständig zu den Zeitzeug*innen informieren und einander die (Über)Lebensgeschichten vortragen.

In einer zweiten Phase, die ebenfalls im August begonnen hat, erarbeitet eine Gruppe des Dorstener Paul Spiegel Berufskollegs die (Über)Lebensgeschichte von Schwester Johanna. Neben biografischer Arbeit, für die ZWEITZEUGEN e.V. und das Jüdische Museum Westfalen Quellen bereitstellen, setzen sich die Teilnehmenden in insgesamt fünf Terminen auch mit thematischen Schwerpunkten, die Anknüpfung zur Biografie von Schwester Johanna wie auch zur Lebenswelt der Jugendlichen haben, auseinander. Exemplarisch sei auf das 'Zwischen den Stühlen sitzen' verwiesen, das sowohl das Leben der sogenannten 'Halbjüdin' Schwester Johanna (geb. Ruth Eichmann) prägte, wie auch zur Realität vieler Kinder und Jugendlicher in der Gegenwart gehört. Das große Highlight der Projektarbeit wird die gemeinschaftliche Aufnahme eines Podcasts, in dem die Teilnehmenden die (Über)Lebensgeschichte von Schwester Johanna weitergeben. Weitere Facetten der Museumsarbeit (Bespielung eines musealen Raumes, Öffentlichkeitsarbeit) werden darüber hinaus Teil der Projektarbeit.

Die Ergebnisse sowohl der Evaluationsworkshops als auch der Projektarbeit des Paul Spiegel Berufskollegs Dorsten zu Schwester Johanna fließen in unsere Ausstellung »WERDE ZWEITZEUG*IN« ein, die wir vom 24. September bis 17. Dezember 2023 im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten zeigen werden.

Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse der Jugendlichen, die mit ihren Beiträgen für eine aktive und partizipative Erinnerungskultur einsetzen.

SAVE THE DATE

Vernissage am 24.09.2023 ab 11 Uhr
Jüdischen Museum Westfalen
Julius-Ambrunn-Straße 1
46282 Dorsten

Anmeldung bis zum 22.09.2023
per Telefon 02362-45279 oder
per Mail rezeption@jmw-dorsten.de

Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).

Noch Fragen?

Ariane Olek
Projektmanagerin für Bildungsarbeit und Projektleitung

a.olek@zweitzeugen.de
Telefon: 0160 56 11 719