Alles beginnt mit Stille und Zuhören
Hör auf die Stille der der Erde.
Sie weiß was an diesem Ort geschehen ist.
Du selbst hast Auschwitz nicht erlebt –
Hast es nicht gerochen,
Hast es nicht gehört,
Es nicht gesehen.
Du wirst es nicht verstehen können.
Auschwitz ist nicht mehr.
Aber die Erde dieses Ortes kann Dir davon erzählen.
Höre ihr zu und lerne die Fakten kennen.
Alles beginnt mit Stille und Zuhören.
Hör auf die Stimme Deines Herzens.
Es braucht Raum, um diesen Ort aufnehmen und reflektieren zu können.
Gemeinsam.
Alleine.
Dein Herz verbindet die Geschichte dieses Ortes mit Deiner eigenen.
Was macht dieser Ort mit Dir?
Was machst Du aus diesem Ort?
Indem Du Dich mit Auschwitz auseinander setzt, lässt Du es herein.
Es wird persönlich – eine Schule der Menschlichkeit.
Hör auf die Stimme der anderen.
In Auschwitz wurden menschliche Beziehungen zerstört.
Und so braucht es Vertrauen
Und die Akzeptanz des Anderen – seiner Person,
Seiner Perspektive.
Lass ihn sein, wie er ist
Und sei Du, wie Du bist.
Rede über Dich, aber nicht über die anderen.
Zeige nicht auf andere.
Übernimm für Dich selbst Verantwortung.
Dazu gehört auch, offene Wunden zu respektieren.
Auschwitz ist, 70 Jahre danach, eine offene Wunde.
Auch jeder, der her kommt, kommt mit seinen eigenen Wunden.
Lege Deine Finger nicht hinein,
Sondern bestärke das Leben um die Wunde herum.
Stärke, bau auf, hör zu und respektiere.
Hör auf die Stimme Gottes.
Jeder Mensch interpretiert diese Stimme anders.
Bei jedem fragt sie jedoch nach Gerechtigkeit.
Wo war Gott?
Wo bin ich?
Es ist eine Prüfung des Vertrauens.
Vielleicht die Möglichkeit von Versöhnung.
Wir leben in der Gegenwart.
Auschwitz ist nicht mehr.
Aber wir leben mit der Erinnerung.
Indem wir mit Zeitzeugen sprechen, uns erinnern und auf unser Herz hören,
öffnen wir eine Türe hin zu Hoffnung und Glauben.
An die Menschheit.
An die Vernunft.
Hitler hat nicht das letzte Wort.
Hoffentlich gehst Du mit mehr Fragen, als Du gekommen bist.
Und hoffentlich stellst Du diese Fragen.
Alles beginnt mit Stille und Zuhören.
Fotos: © Sarah Hüttenberend
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