Interview-Magazin von Christian Pfeil
Über Christian Pfeil
Christian Pfeil wurde vermutlich im Januar 1944 in Lublin geboren. Seine Familie wurde bereits 1940 aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Minderheit der Sinti*zze von den Nationalsozialist*innen aus ihrer Heimatstadt Trier deportiert und in das von Deutschland besetzte Polen verschleppt. Nach fünf Jahren Zwangsarbeit in verschiedenen Konzentrationslagern wurde die Familie Pfeil 1945 von der Roten Armee befreit. Zurück in Trier sprach die Familie kaum über das Erlebte. 1951 wurde Christian eingeschult und erfuhr viel Ausgrenzung und Diskriminierung. Im Alter von 26 Jahren eröffnete er in Trier eine Kneipe, die schnell erfolgreich wurde. In den 1990er Jahren wurde Christian von Rechtsextremen verfolgt und mit dem Tod bedroht. Sein zweites Lokal wurde innerhalb kurzer Zeit zweimal zerstört und u. a. mit Hakenkreuzen beschmiert. Er schloss sein Restaurant und verließ Trier für lange Zeit.
2015 setzte er sich zur Ruhe. Er kehrte nach Trier zurück und begann, die Geschichte seiner Familie öffentlich zu teilen. 2022 sprach er erstmals als Zeitzeuge in Auschwitz-Birkenau, danach trat er auch vor dem EU-Parlament und den Vereinten Nationen in New York auf.
»Erzählt der Jugend diese Geschichte und dass ich es sehr wichtig finde, wenn sie sich nicht nur mit meiner Geschichte, sondern auch insgesamt mit der Verfolgung der Sinti und Roma auseinandersetzen.«
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Das Interview-Magazin beinhaltet das komplette Interview mit Christian Pfeil – über die Zeit der Verfolgung und die Zeit nach 1945. Weiterhin gibt es Bilder, Illustrationen, ein Vorwort sowie einen Text über unsere Begegnung mit ihm.
Die Relevanz unserer Interview Magazine
Die Interviews, die wir mit den Zeitzeug*innen führten, veröffentlichen und verkaufen wir als Interview-Magazine. Wir durften 38 Zeitzeug*innen, die den Holocaust überlebt haben, an ihren heutigen Lebensorten besuchen. Dort haben sie uns von ihren persönlichen (Über)Lebensgeschichten erzählt, die wir im Herzen tragen und einfühlsam weitergeben dürfen. Wir übernehmen damit einen Teil der Verantwortung, die Erlebnisse der Zeitzeug*innen »Gegen das Vergessen« zu bewahren. Und wir möchten beitragen »Zum Kennenlernen, Erinnern und Weitergeben« ihrer Geschichten.