Premiere in Köln: ZWEITZEUGEN e.V. auf der Bühne

Am 9. Oktober feierte das Theaterstück ›Jeder stirbt für sich allein‹ in Köln Premiere. Bei dem Stück handelt es sich für uns um ein ganz besonderes Projekt: Ein neues Format für Erwachsene, in dem eine (Über)Lebensgeschichte unseres Vereins mit zwei weiteren Erzählsträngen kombininiert wird. Drei Aufführungen haben bereits stattgefunden, drei weitere folgen Ende Oktober/Anfang November. Tickets gibt es hier.

Bei dem Theaterstück handelt es sich um einen Audio-Walk durch Köln: Dort lernt ihr die (Über)Lebensgeschichte von Siegmund Pluznik kennen. In einem weiteren Erzählstrang wird die (Über)Lebensgeschichte einer Kölner Sintiza durch ihre Nachfahrin erzählt. Diese beiden realen Überlebensgeschichten werden an verschiedenen (historischen) Orten vom Schaufenster des Kölnischen Stadtmuseums bis zum Mahnmal am ehemaligen Messelager in Deutz mit der Widerstandsgeschichte um Hans Falladas Romanfiguren Anna und Otto Quangel verbunden. The Beautiful Minds hat damit ein Stück entwickelt, das (sich) bewegt zwischen historischen Orten, Vergangenheit und Gegenwart und der Frage: Was bedeutet Widerstand (heute)? 

 

© Nathan Dreessen
© Nathan Dreessen
© Nathan Dreessen
© Nathan Dreessen
© Nathan Dreessen
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Was bedeutet Widerstand (heute)?

Das Theaterstück setzt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Thema ›Widerstand‹ während der NS-Zeit auseinander. Das Thema spiegelt sich nicht nur in Siegmund Pluzniks Lebensgeschichte wider, der sich sein Leben lang dafür eingesetzt hat, dass die Erinnerung an den jüdischen Widerstand stattfindet und wachgehalten wird. Welche Form(en) des Widerstands war für als Juden*Jüdinnen Verfolgte überhaupt möglich? 

Auch Anna und Otto Quangel wollten Widerstand leisten, nachdem sie lange Mitläufer*innen im NS-Regime waren. Basierend auf ihren Gestapo-Akten schuf Hans Fallada den ersten deutschen Widerstandsroman nach dem Krieg. Gespielt werden die beiden durch die Schauspieler*innen Lisa Bihl und Jonas Baeck, die das Publikum in die 1940er Jahre und entlang der Route durch Köln führen. Die Erinnerung an die Verfolgung der Sinti*zza und Romn*ja und ihre Folgen auch in Köln wird durch die Erzählung Alana Polaks und die Geschichte ihrer Großtante als verfolgte Sintiza hör- und sichtbar.

© Nathan Dreessen

Schauspiel: Lisa Bihl & Jonas Baeck | Zweitzeuginnen: Alana Polak & Eva Majbour |Regie: Stefan Herrmann | Ausstattung: Trixy Royeck & Veronika Witlandt | Dramaturgie: Nora Giese | Technik: Thomas Mörl |Dramaturgie: Juliane Hendes & Nora Giese

Gefördert durch:

Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Kulturamt der Stadt Köln, Leibinger Stiftung