
Weitergabe des ZWEITZEUGEN-Konzepts an das Bistum Mainz
So begleiten wir seit einigen Monaten das Bistum Mainz auf einem spannenden und berührenden Weg. Vor rund 25 Jahren haben sie dort in Kooperation mit dem Maximilian-Kolbe-Werk ein eigenes Zeitzeug*innenprojekt ins Leben gerufen. In dieser langen Zeit sind viele enge Beziehungen zu polnischen Überlebenden entstanden – sie wurden zu Wegbegleiterinnen, zu Freundinnen. Zahlreiche Schüler*innen haben in diesen Begegnungen bewegende, prägende Momente erlebt.
Heute steht das Programm, das von Mitarbeitenden des Bistums und vielen Ehrenamtlichen getragen wird, vor der Frage: Wie geht es weiter, wenn die Zeitzeug*innen ihre Geschichten nicht mehr selbst erzählen können? Wie können diese wertvollen Erinnerungen weitergegeben und weitergetragen werden? Bei der Neugestaltung dieses Programms stehen wir von ZWEITZEUGEN e.V. dem Bistum als Impulsgeber zur Seite: Wir teilen unser ZWEITZEUGEN-Konzept, und Engagierte des Bistums prüfen, wie sie dieses mit ihren Geschichten verbinden möchten.

In gemeinsamen Workshops sind wir dieser und weiteren Fragestellungen auf den Grund gegangen. Anhand zweier (Über)Lebensgeschichten von Józefa Posch-Kotyrba und Henriette Kretz haben wir exemplarisch erarbeitet, wie Geschichten inhaltlich und konzeptuell weitergetragen werden können. Welche Aspekte gilt es beim Erzählen zu beachten? Wie müssen die Geschichten gerahmt werden, damit vor allem junge Menschen gut folgen können? In diesem Kontext haben wir auch die beiden Zeitzeug*innen befragt: Wie wünschen sie sich die Weitergabe ihrer Geschichte?
In weiteren Workshops werden wir gemeinsam an die Feinarbeit gehen: Wie kann ein ereignisreiches Leben auf eine kurze Erzählung heruntergebrochen werden? Welche Materialien können wir ergänzen, welche Erzähltechniken gibt es?
Als Impulsgeber*innen freuen wir uns über viele weitere potenzielle Zweitzeug*innen, die weitere (Über)Lebensgeschichten erzählen – und über die Möglichkeit, unsere Erfahrungen aus fünfzehn Jahren unserer Erinnerugsarbeit an engagierte Partner*innen weitergeben zu können. Wir sind gespannt auf die weitere Zusammenarbeit.