Statement von Vorstand und Geschäftsführung

Seit dem 7. Oktober beherrscht der Hamas-Terror, der Massenmord an 1.400 israelischen Zivilist*innen und die über 240 entführten Menschen sowie die militärische Reaktion der israelischen Regierung auf den Angriff, die deutschen Nachrichten, Schulhöfe, Straßen und Social Media. Das Thema ist hochgradig emotional, insbesondere auch für Kinder und
Jugendliche, zugleich sind viele Fake News und manipulierte Videos und Fotos im Umlauf. Es sind große Herausforderungen, die insbesondere auch unsere tagtägliche Bildungsarbeit prägen und unser Team fordern.

Wir stehen in engem Austausch mit Zeitzeug*innen und ihren Familien, die in Israel leben und die wir in den letzten Jahren besucht und interviewt haben. Wir sind erleichtert und dankbar, dass alle unsere Freund*innen in Israel sicher und physisch unversehrt sind, wenn auch uns viele erschütternde Berichte von Retraumatisierungen erreichen.
Die Berichte über die Ausmaße der Gewalt der Hamas machen uns tief betroffen. Jede Verharmlosung, Relativierung oder gar Verherrlichung des Hamas-Terrors ist auf das Schärfste zu verurteilen. Wir hoffen inständig, dass die Geiseln bald zu ihren Familien zurückkehren können.

Der rasante Anstieg an antisemitischer Hassrede und Gewalt in Deutschland und der Welt führt dazu, dass sich viele Juden und Jüdinnen aktuell nicht sicher fühlen – das ist nicht hinnehmbar! ZWEITZEUGEN e.V. steht solidarisch an der Seite der Bürger*innen Israels und jüdischen Mitmenschen weltweit und hier in Deutschland, die seit Wochen nicht nur die Schreckensmeldungen aus Israel, sondern steigenden Antisemitismus auch auf deutschen Straßen sowie im Internet ertragen müssen. Das nehmen wir umso mehr zum Anlass mit jungen Menschen darüber zu sprechen, was wir aus dem Holocaust und den Erfahrungen der Überlebenden lernen können und müssen! Als Zweitzeug*innen der Zeitzeug*innen und ihrer Geschichten sehen wir das als unsere Aufgabe.

Unsere Gedanken sind auch bei der Zivilbevölkerung in Gaza, die ebenfalls unter den Folgen des Hamas-Terrors zu leiden hat. Teilweise wird nun in Deutschland verallgemeinernd und rassistisch über Muslim*innen und Menschen arabischer Herkunft gesprochen, in dem ihnen pauschal Antisemitismus unterstellt wird. Auch dagegen stellen wir uns!

Wir von ZWEITZEUGEN e.V. setzen uns weiterhin für Antisemitismus- und Rassimuskritische Bildungsarbeit ein und haben bereits hier über pädagogische Angebote von Fachstellen und Expert*innen aus unserem Netzwerk informiert, die dabei unterstützen können, Gespräche mit Kindern und Jugendlichen über den aktuellen Krieg und den Nahost-Konflikt allgemein zu führen.

Der Vorstand und die Geschäftsführung von ZWEITZEUGEN e.V.