ZWEITZEUGEN AG in Hagen: Elf Schüler*innen wuchsen über sich hinaus

Von September bis November war ZWEITZEUGEN e.V. an der Hagener Heinrich-Heine-Realschule, die in diesem Schuljahr eine ZWEITZEUGEN-AG in der 9. Jahrgangsstufe einrichtete. Das Ziel sollte eine von Seiten der Schüler*innen eigens gestaltete und umgesetzte (Gedenk-)Veranstaltung sein.

Zur inhaltlichen Auseinandersetzung setzten sie sich mit den Geschichten von Holocaustüberlebenden, der Zeit des Nationalsozialismus und der Kontinuität von Antisemitmsus auseinander. Dabei wurden sie zu Zweitzeug*innen von Eva Weyl, Michaela Vidláková, Rolf Abrahamsohn und Hannah Pick. Außerdem begaben sie sich auf eigene Spurensuche von verfolgten Juden und Jüdinnen in Hagen. Sie recherchierten im Archiv, nahmen an einer Stolpersteinverlegung teil, veranstalteten eine eigene Stolperstein-Putzaktion, besuchten eine Synagoge und drehten einen Film, der ihre Entwicklungen, Erlebnisse und Eindrücke festhalten sollte. In diesem Prozess wurden sie von drei sehr engagierten Lehrkräften unterstützt, die die Zweitzeugen-AG begleiteten.

 

Die Präsentation des Films war Teil der (Gedenk-)Veranstaltung, die sie Anfang Dezember organisierten und durchführten. Bei ihrer Recherche im Archiv wurden sie auf einen Mann aufmerksam, der aufgrund seiner jüdischen Vorfahren während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurde. Wilhelm Rensburg und sein Zitat: »Am schwersten trifft es mich jedoch […], dass ich heimatlos werden soll.« berührte die Jugendlichen, sodass sie seine Geschichte ebenfalls in einer kleinen Ausstellung erzählten und diese im Rahmen der (Gedenk-)Veranstaltung der Öffentlichkeit präsentierten.

Verschiedene Stationen, die die Teilnehmenden nach ihren Wünschen für die Zukunft fragten, und ein kleines Buffet rundeten den Abschluss ab. Die Jugendlichen setzten mit dieser Veranstaltung und ihrem Beitrag zur Erinnerungskultur ein Zeichen, indem sie auf den weiterhin existierenden Antisemitismus aufmerksam machten, demgegenüber sie sich für eine demokratische und friedliche Gesellschaft einsetzen.

Dieses umfassende Projekt wurde ermöglicht durch die (finanzielle) Unterstützung des Kommunalen Integrationszentrums Hagen und des AllerWeltHauses Hagen.

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Louisa Hübers

l.huebers@zweitzeugen.de