Ausstellung im Jüdischen Museum Westfalen eröffnet

Am 24. September haben wir mit einer Podiumsdiskussion und einer Führung unsere Ausstellung ›WERDE ZWEITZEUG*IN‹ im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten eröffnet!

Bis zum 17. Dezember erzählen wir im Rahmen der Wanderausstellung ›WERDE ZWEITZEUG*IN‹ die (Über)Lebensgeschichten von Henny Brenner, Chava Wolf, Leon Weintraub und Wolfgang Lauinger. In einer Zusatzausstellung erzählen wir außerdem die (Über)Lebensgeschichte der Dorstenerin und Museumsgründerin Schwester Johanna unter dem Titel ›Sei eine Löwin‹. Diese haben wir gemeinsam mit Schüler*innen des Paul Spiegel Berufskollegs Dorsten erarbeitet und gestaltet.

Nach einer Begrüßung durch Frau Dr. Pieren, Leiterin des Jüdischen Museums Westfalen, gaben Eva Majbour, (ehem.) Referentin Ausstellungskonzeption, und Ariane Olek, Projektleiterin der Zusatzausstellung zu Schwester Johanna, in einem Podiumsgespräch Einblicke in die Ausstellungsarbeit, die Evaluation ihrer Inhalte und Formate sowie dem Projekt mit dem Paul Spiegel Berufskolleg Dorsten. Es hat uns besonders gefreut, dass drei Schülerinnen aus dem Projekt auch am Podiumsgespräch teilgenommen haben und von ihren Erfahrungen in der Biografiearbeit rund um Schwester Johanna erzählten.

Eröffnungsrede von Dr. Pieren, Leiterin des Jüdischen Museums Westfalen
Mareike Fiedler (Museumsdienst des Jüdischen Museums Westfalen) im Gespräch mit den Ausstellungsmacherinnen

Im Anschluss führten Julia Fiege, (ehem.) Projektleiterin Ausstellungskonzeption, und Eva Majbour, (Ehrenamtliche im Team Ausstellung und Veranstaltungen), das Publikum durch die Wanderausstellung ›WERDE ZWEITZEUG*IN‹, in der wir die (Über)Lebensgeschichten von Chava Wolf, Henny Brenner, Leon Weintraub und Wolfgang Lauinger präsentieren. Um einen Übertrag ins Heute zu schaffen, werden die Biografien u.a. ergänzt durch historische Einordnungen und thematische Vertiefungen zu Kontinuitäten von Antisemitismus, der Verarbeitung von Traumata und Fragen zur eigenen Identität. Die multimediale Ausstellung umfasst Medienstationen und Podcasts zu den (Über)Lebensgeschichten der vier Zeitzeug*innen, eingesprochen von Ehren- und Hauptamtlichen des Vereins. In jeder Folge kommen auch die*der Zeitzeug*in selbst zu Wort.

Judith Manusch, Bildungsreferentin bei ZWEITZEUGEN e.V., führte anschließend gemeinsam mit Schülerinnen des Paul Spiegel Berufskollegs durch den Ausstellungsraum zu Schwester Johanna. Alle Inhalte dieser Ausstellung sind in den letzten Wochen in enger Zusammenarbeit mit den Schüler*innen des Paul Spiegel Berufskollegs und ihrer Lehrerin Eva Krause entstanden.
Die Jugendlichen wählten den Titel ›Sei eine Löwin‹. Dieses Motto zieht sich durch den gesamten Raum: in Aussagen und Geschichten der Jugendlichen, die an den Wänden zu lesen sind, in Zitaten die von der Decke in den Raum ragen und im eigens aufgenommenen Podcast, im Stop-Motion-Film, in der Löwen-Zeichnung eines Schülers und den vielen eindrücklichen Schilderungen eigener herausfordernder Momente im Leben, in denen die Jugendlichen schon selbst Stärke und Kraft beweisen mussten.

Führung durch Ausstellung ›WERDE ZWEITZEUG*IN‹
Führung durch die Ausstellung zu Schwester Johanna

Die interaktive Ausstellung lädt mit eigenen Texten, einem Video und einem Podcast der Jugendlichen dazu ein, die Biografie von Schwester Johanna kennenzulernen und sich von ihrer Stärke inspirieren zu lassen. Als Ordensschwester besaß Johanna nicht viel, umso mehr freuen wir uns über einige persönliche Stücke von ihr in dieser Ausstellung, u.a. das ihr verliehene Bundesverdienstkreuz.

Wir sagen VIELEN DANK für das tolle Engagement der gesamten Klasse über die letzten Wochen und freuen uns über viele Besucher*innen und Schulklassen in nächster Zeit. Die Ausstellung ›WERDE ZWEITZEUG*IN‹ kann bis zum 17. Dezember 2023 im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten besichtigt werden.

Die Ausstellung zu Schwester Johanna wurde ermöglicht durch das Programm Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit. Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).

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Ariane Olek
Projektmanagerin für Bildungsarbeit und Projektleitung

a.olek@zweitzeugen.de
Telefon: 0160 56 11 719